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Mikrokredite auf dem Land: Der Weg aus dem Elend

13. November 2018

Mikrokredite auf dem Land: Der Weg aus dem Elend

«Ihr bleibt dumm!» spotteten die anderen Kinder. Zwei Jahre lang mussten die Geschwister zuhause verbringen. Verlorene und traurige Jahre: Sie konnten nicht zur Schule gehen, weil den Eltern das Geld für Hefte und Stifte fehlte. Erst die Ochsen von Menschen für Menschen brachten die glückliche Wende.

 

Glückliche Kleinkreditnehmerin mit zwei Ochsen

Birke Wodiso, 32, aus der Gemeinde Kelaltu hat einen Kredit erhalten, um die Mast von Ochsen zu betreiben.

Als Marta in die zweite Klasse ging und vor Hunger nicht einschlafen konnte, stellte sie sich vor, wie sie einmal in einem Büro sitzen würde. Sie würde für die Regierung arbeiten, die Leute würden zu ihr kommen und sie um Rat bitten. Ihre Schwester Bertukan wollte Lehrerin werden, neue Kleider tragen, anerkannt sein im Dorf: So sollte die Zukunft aussehen. «Ihr müsst fleissig lernen!», sagte die Mutter. «Dann habt ihr keinen Hunger mehr.» Also strengten sich die Mädchen an.

Bis zu dem Tag in den Sommerferien, an dem Bogale Moke, der Vater, sagte: «Im neuen Schuljahr müsst ihr daheim bleiben.» Die Mädchen weinten. Sie flehten. Aber es nützte nichts. Künftig halfen sie ihrer Mutter bei der Hausarbeit und langweilten sich. Die Nachbarskinder spotteten: «Ihr bleibt dumm!» Die Schwestern antworteten: «Sobald unser Vater Geld hat, gehen wir wieder zur Schule.» Wenn die eine zu traurig wurde, tröstete die andere sie: «Nach den Sommerferien!»

Das Jahr ging vorüber. Doch kurz vor Schulstart sagte der Vater wieder: «Hefte, Stifte, die Schuluniform: Es ist zu teuer. Es tut mir leid.» Nun traf es auch Addisu, den kleinen Bruder, der eigentlich Erstklässler hätte werden sollen.

Die Geschwister hegten keinen Groll gegen den Vater. Sie sahen ja selbst, dass er oft nur minderwertigen Kaffee trank, gebrüht aus den Schalen der Bohnen, und selber nichts ass, damit die Kinder mehr Essen bekamen. Bogale Moke besitzt ein kleines Stück Land mit Kaffeesträuchern, doch der Verkauf der Früchte brachte viel zu wenig ein.

 

Drei Kinder mit Schulbüchern vor einer Haustüre

Fleissige Geschwister: Bertukan, Addisu und Marta besuchen jetzt die Schule.

Die Familie steht exemplarisch für die ärmsten Familien in den Bezirken Abaya und Gelana im Süden Äthiopiens. Ohne Hilfe von aussen gibt es keinen Ausweg: Die extreme Armut vererbt sich. Die Töchter heiraten viel zu früh, oft schon mit 15. Die Söhne wandern mit 17 oder 18 Jahren in die Städte, werden zu Hilfsarbeitern auf dem Bau oder Trägern auf dem Markt. Sie verdienen nur einen Franken am Tag, lebenslänglich ohne Perspektive.

Dabei ist es nicht schwierig, solche Familien aus ihrer Not zu holen, nämlich mit individueller «Hilfe zur Selbstentwicklung», wie Menschen für Menschen sie bringt. In den Projekten analysieren Sozialarbeiter und Landwirtschaftsexperten die Situation jeder einzelnen Familie, um genau festzustellen, was sie braucht und welche Massnahmen ergriffen werden können. In diesem Fall: Die Eltern Birke Wodiso und Bogale Moke bekamen umgerechnet 400 CHF als Kleinkredit, damit sie zwei junge Ochsen kaufen konnten. Für landlose Familien ist dieses Programm ideal: Die Tiere werden mit überall gratis verfügbarem Futter wie den Blättern der Zierbanane und mit Elefantengras gemästet. Nach drei bis vier Monaten kann das Mastvieh verkauft werden. Mit dem Gewinn zahlen die Familien den Kredit ab und kaufen neues Vieh. Mit einem Teil des Erlöses kaufen sie Lebensmittel und andere Waren: In vielen Familien ist so erstmals Geld für Schulmaterial im Haus. Das Ziel ist, dass die Familien den Kredit nach zwei Jahren abbezahlt haben und künftig Mastvieh auf eigene Rechnung kaufen können.

Birke und Bogale mästen mittlerweile ihr fünftes Ochsenpaar, mit erstaunlichem Erfolg:. Mit dem Verkauf der vier ersten Paare erwirtschaftete die Familie einen Gewinn von 600 Franken – eineinhalb Mal so viel, wie Menschen für Menschen in den Kredit investierte. «Wir konnten Kleider kaufen, Lebensmittel, ein Jungschaf, drei Hühner und ein kleines Landstück», freut sich Birke. «Aber das Wichtigste ist, dass unsere Kinder nach zwei verlorenen Jahren wieder zur Schule gehen können.» Die Eltern hatten dieses Glück nie: «Deshalb verbringen wir unser Leben in so grosser Armut. Bei meinen Kindern wird sich dieses Schicksal dank unseres neuen Einkommens nicht wiederholen!»

WARUM WIR HELFEN

In den ländlichen Bezirken Abaya und Gelana verfügt eine durchschnittliche Familie die Hälfte des Jahres nicht über genügend Nahrung. Viele Kinder brechen wegen ihrer Armut die Schule ab.

WIE WIR HELFEN

Landwirtschaftliche Kleinkredite fördern die Familien langfristig und machen sie unabhängig. Wer Ackerland hat, kann leistungsfähiges Saatgut kaufen. Landlose Familien können Vieh zum Mästen erwerben. Ziel ist es, dass die Bauern nach zwei Jahren den Kredit abgelöst haben und ihr Mastvieh mit eigenen Mitteln kaufen können. Mit den Gewinnen aus dem Viehverkauf können die Familien auch Alltagswaren kaufen, etwa Schulbedarf. Den Kredit zahlen die Bauern nicht an Menschen für Menschen zurück, sondern an eine lokale Genossenschaft, die dann selbständig neue Kredite vergibt: So werden kleinbäuerliche Strukturen geschaffen und die Gemeinschaften befähigt, sich aus eigener Kraft aus der Armut zu befreien.

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Helping people help themselves in one of the poorest countries on earth – this simple but effective principle has been used by Menschen für Menschen Switzerland for the people of Ethiopia for over 30 years. In that time there has been a lot of progress, but a large number of the population still lives in poverty today.

 

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