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Adams Traum vom eigenen Geschäft

„Ich kann wachsen wie ein Samenkorn“

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Ich habe zwei Brüder und zwei Schwestern. Mein Vater starb, als ich vier Jahre alt war. Meine Mutter war sehr arm. Sie schnitt und verkaufte Gras, das wir in Äthiopien als Festtagsdekoration benutzen: Wir legen es in unseren Häusern aus, an hohen Feiertagen oder wenn Besuch zum Kaffee kommt.

Mein älterer Bruder ist Automechaniker. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.  Als ich fünf Jahre alt war, beschloss er, mich zu sich zu holen, um unsere Mutter zu entlasten.

Auszubildende Adam Yitay mischt Weizenkörner

Adam Yitay macht die Arbeit Spass

Ich ging bis zur 6. Klasse zur Schule. Dann brach ich die Schule ab, um meinem Bruder nicht mehr zur Last zu fallen, und begann als Hausmädchen zu arbeiten. Ich dachte, ich könnte tagsüber arbeiten und abends zur Schule gehen, aber das war mir aufgrund der Arbeitsbelastung nicht möglich.

Mein erstes Gehalt betrug 250 Birr, jetzt verdiene ich 1000 Birr. Nach dem Abschluss meiner Haushaltsausbildung hoffe ich, einen Job zu bekommen, der 4000 Birr einbringt (umgerechnet knapp 75 Franken).

Eine der wichtigsten Lektionen, die ich hier gelernt habe, ist der Umgang mit Geld. Ich habe gelernt, dass man im Leben mit kleinen Dingen anfangen und sie schliesslich vermehren kann. Dass man wachsen kann wie ein Samenkorn.

Mein liebster Unterricht ist die Herstellung von Gewürzen. Mein langfristiger Plan ist es, mein eigenes Unternehmen für Gewürzzubereitung zu gründen. Wir haben sehr viele Gewürzmischungen in der traditionellen äthiopischen Küche. Jeder verwendet sie, wenn ich also in diesem Bereich arbeite, glaube ich, dass ich gute Gewinne machen kann.

Adam Yitay konzentriert bei der Arbeit

Ihr langfristiges Ziel ist es, ein Geschäft für Gewürzmischungen zu eröffnen

Mein kurzfristiger Plan ist, einen Job in der Lebensmittelzubereitung oder als Kellnerin zu finden. Ich hoffe, dass ich dann in fünf Jahren ein eigenes Geschäft gründen kann.

Meine Familie wollte, dass ich in ein arabisches Land gehe. Aber ich habe viele Geschichten von Frauen gehört, die illegal ausgewandert sind und sehr gelitten haben. Ich möchte nicht, dass mein Leben so verläuft.

 

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