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Berufliche Förderung: Das junge Afrika braucht Arbeit

17. März 2022

Die beruflichen Perspektiven von Millionen Heranwachsender in Afrika sind gleich Null. In Äthiopien etwa beträgt die Arbeitslosigkeit über 30 Prozent. Die Frustration darüber führt zu gesellschaftlichen und politischen Spannungen und Armutsmigration. «Junge Leute auszubilden und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, ist der Schlüssel für eine friedliche Entwicklung am Horn von Afrika», sagt Kelsang Kone, Geschäftsführer von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe Menschen für Menschen.

 

Zürich/Addis Abeba, 17. März 2022 – Adam Yitay war 13 Jahre alt, als sie die Schule abbrach, um in Addis Abeba als Hausmädchen zu arbeiten: Ihre Eltern vermochten sie nicht mehr zu ernähren. Ihr Salär: 20 Franken im Monat. «Meine Eltern wollten, dass ich nach Saudi-Arabien gehe, um dort besser zu verdienen, aber ich hatte Angst», berichtet die junge Frau, heute 22 Jahre alt. Es gibt viele Berichte in den Medien, dass Äthiopierinnen, die als Haushaltshilfen in arabischen Ländern leben, dort oft unter sklavenähnlichen Verhältnissen arbeiten müssen. Trotzdem erscheint die Migration übers Rote Meer vielen jungen Frauen als einziger Ausweg aus beruflicher Perspektivlosigkeit im eigenen Land.

 

Äthiopien ist ein sehr junges Land. Sechs von zehn Menschen sind unter 24 Jahre alt. Zum Vergleich: Nur einer von vier Einwohnern der Schweiz ist jünger als 24 Jahre. All die jungen Leute brauchen dringend Beschäftigung und Perspektiven. Die Regierung schaffte es bis vor der Covid-Pandemie zwar, pro Jahr 1.1 Millionen neue Jobs zu schaffen. Aber insgesamt strömen jährlich zwei Millionen junge Leute neu auf den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenrate liegt bei 30 Prozent – vielleicht auch höher, aber laut der staatlichen Arbeitsbeschaffungskommission gibt es «kein richtiges Registrierungssystem».

 

Hochentwickelte Länder zeichnen sich durch besonders viele Stellen in der Industrie und im Dienstleistungssektor aus. So arbeitet in der Schweiz jeder und jede fünfte Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe. Drei Viertel der Menschen sind im Dienstleistungssektor. Dagegen steht Äthiopien mit schlecht bezahlter Arbeit in der ineffizienten Landwirtschaft, wo drei von vier Beschäftigten arbeiten, ganz am Anfang der Entwicklung.

 

Reiche Nationen profitieren

 

Nur zehn Prozent der jungen Leute in Äthiopien haben eine Lohnarbeit im formalen Sektor. Die allermeisten Äthiopier arbeiten im informellen Sektor, also in Arbeitsverhältnissen, die nicht staatlich registriert und kontrolliert sind. Auf dem Land sind nur zwei Prozent der Menschen in formalen Arbeitsverhältnissen. 98 Prozent schlagen sich dagegen als Tagelöhner, Kleinbauern und Kleinhändler durch. In der Stadt sind 63 Prozent der Menschen informell beschäftigt.

 

Äthiopien ist zwar reich an Kaffee. Doch eine leistungsfähige Verarbeitungsindustrie, die vielen Menschen Beschäftigung geben könnte, gibt es nicht. Stattdessen muss Äthiopien sein schwarzes Gold als Rohkaffee am Weltmarkt verscherbeln. Das meiste Geld wird dann in den reichen Nationen abgeschöpft. Gerade die Schweiz hat eine führende Röstindustrie. «Wir importieren pro Jahr Kaffee für 456 Millionen Dollar – und exportieren den gerösteten Kaffee für 2.36 Milliarden Dollar – also für mehr als das Fünffache», erläutert Kelsang Kone.

 

Die fehlende Infrastruktur bremst den Aufbau einer international konkurrenzfähigen Industrie. Nur 47 Prozent der Bevölkerung hat Strom. «Ein wesentliches Problem ist auch die fehlende Kaufkraft», erläutert Kelsang Kone. «Kleinbauern bekommen kaum Geld in die Hände.» Ein typischer Tageslohn liegt bei lediglich einem Franken. «Das lähmt die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und damit die Gründung von Handwerks- und anderen Firmen, die Mitarbeiter ausbilden und beschäftigten könnten.» Ausserdem: Wer ein Unternehmen gründen will, braucht am Anfang meist fremdes Geld. «Die Landbevölkerung hat aber keine Sicherheiten zu bieten und bekommt bei den Banken so gut wie keine Darlehen.»

 

Faire Kredite als Startkapital

 

Menschen für Menschen fördert deshalb lokale Genossenschaften und Spargruppen. Über sie wird Startkapital gerade auch an Frauen vergeben, mit dem sie Gewerbe beginnen und die lokale Landwirtschaft intensivieren. Auf Basis fairer Kredite erhalten sie verbessertes Saatgut oder Vieh. Kooperativen aus jungen Leuten beginnen die Aufzucht von Küken oder produzieren in Baumschulen Kaffeepflänzlinge für den lokalen Absatz. Der Bau von soliden Lagerhäusern durch die Äthiopienhilfe sorgt dafür, dass der Rohkaffee seine Qualität behält und die Bauern bessere Preise für ihre wichtigste Marktfrucht erhalten. In der Hauptstadt Addis Abeba bietet Menschen für Menschen ungelernten und besonders armen Frauen die Möglichkeit, sich zur Hauswirtschafterin und Köchin auszubilden, um den Sprung aus dem Tagelöhner-Dasein im informellen Sektor in eine Lohnarbeit zu schaffen.

 

Bislang haben 1170 Frauen die halbjährige Ausbildung durchlaufen. Adam Yitay ist eine von 115 Frauen, die derzeit täglich in die Schulküche zum praktischen und theoretischen Unterricht kommen. «Die Ausbildung sehe ich als Sprungbrett», sagt Adam Yitay. Sie wolle danach einige Jahre in einer Hotelküche arbeiten. «Danach sehe ich meine Nische in einem eigenen Geschäft, in dem ich Gewürzmischungen herstelle.» An ein Dasein als Hausdienerin in Arabien muss sie nicht mehr denken.

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Über die Stiftung Menschen für Menschen

Menschen für Menschen setzt sich gegen Armut und Hunger ein. Die Stiftung wurde von dem Schauspieler Karlheinz Böhm (1928 – 2014) gegründet. Im Geiste des Gründers schafft das Schweizer Hilfswerk Lebensperspektiven für die ärmsten Familien in Äthiopien. Ziel der Arbeit ist es, dass sie in ihrer Heimat menschenwürdig leben können. Schwerpunkte der einzelnen Projekte sind Frauenförderung, Berufsbildung, Mikrokredite, Kinderhilfe, Familienplanung und landwirtschaftliche Entwicklung. Die Komponenten werden nach den lokalen Bedürfnissen kombiniert und mit sorgfältig ausgewählten einheimischen Partnern umgesetzt.

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Michael Kesselring

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