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Kinder in Äthiopien

17. November 2022

Wie erreicht man eine Welt ohne extreme Armut?

Zürich/Debre Berhan – Wer mit weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag auskommen muss, gilt als «extrem arm». Erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft ist es, dass kein Mensch mehr unter diesen Bedingungen lebt. Ein unerreichbares Ziel? Viele Betroffene haben keine Ausbildung, also auch kaum Chancen am Arbeitsmarkt. Die Schweizer Stiftung Menschen für Menschen zeigt in äthiopischen Slums, wie es dennoch möglich ist, extrem armen Familien zu helfen.

 

«Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben die stetigen Fortschritte bei der Armutsbekämpfung der letzten 25 Jahre zunichte gemacht», bedauern die Vereinten Nationen in ihrem «Sustainable Development Goals Report 2022». Steigende Inflation und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine würden die Trendumkehr weiter befeuern. Im Jahr 2022 würden «75 bis 95 Millionen Menschen mehr in extremer Armut leben als vor der Pandemie prognostiziert.» Mindestens 657 Millionen sind demnach von extremer Armut betroffen. Als extrem arm gilt, wer weniger als 2,15 Dollar pro Tag zur Verfügung hat (die Weltbank hat die Definition für extreme Armut im September 2022 angepasst und den bisherigen Betrag von 1,90 Dollar angehoben). Die meisten extrem Armen leben in Subsahara-Afrika.

 

Die Mitarbeiter der Stiftung Menschen für Menschen erleben in der äthiopischen Grossstadt Debre Berhan die Bedingungen extremer Armut: Sie stiessen auf drei Brüder, die während der Unterrichtszeit auf der Strasse mit einem Ball aus Lumpen spielten. «Wir haben kein Geld für die Schule», sagte Abiy, 10, der älteste der Brüder. «Wir haben auch kein Geld für die Miete.» Der Vermieter wollte sie aus ihrer winzigen Unterkunft werfen: «Ich liege nachts wach vor Angst.»

 

Die Mutter Mimi Goshime erklärte, dass ihr Mann Kefle früher als Träger auf dem Markt umgerechnet 50 Rappen am Tag verdient habe. Doch die teils 100 Kilogramm schweren Säcke, die der schmächtige Mann tragen musste, hätten einen schmerzhaften Schaden in seiner Wirbelsäule verursacht. Er habe keine Schulbildung, eine andere Arbeit finde er nicht. Ein schiefer Anbau aus Wellblech an einem Haus, etwa neun Quadratmeter klein, war das Zuhause der Familie. Viele Mahlzeiten fielen aus. Oft ass die Familie die Reste, die ihnen Nachbarn brachten. «Ich schäme mich», sagte Mimi Goshime. «Andererseits danke ich Gott, dass uns die Leute mögen und uns helfen.»

 

Umfassende Förderung

So war die Lage im Frühjahr 2019, als Menschen für Menschen die Familie in ihr Kinderprojekt aufnahm: In der Stadt Debre Berhan werden die Lebensbedingungen von 1200 Kindern aus den ärmsten Familien verbessert. Sie sollen die Chance erhalten, sich langfristig aus eigener Kraft eine menschenwürdige Existenz aufzubauen.
Die Förderung ist umfassend. Die Brüder bekamen Schulbedarf. Die Familie zog in eine kleine Wohnung in einem Lehmbau, der von der Schweizer Stiftung auf städtischem Grund errichtet wurde. In der Corona-Krise 2020 bewahrte Nothilfe die Kinder vor Hunger. Mimi Goshime wurde Mitglied einer Selbsthilfegruppe.

 

Heute lebt die Familie unabhängig von fremder Hilfe. Die Mutter hat sich dank eines Mikrokredits von Menschen für Menschen selbständig gemacht, betreibt einen Strassenimbiss, bäckt und verkauft Fladenbrot. Rund eineinhalb Franken verdient sie damit am Tag – drei Mal so viel, wie Ehemann Kifle früher als Träger verdiente. Mit dem Erlös konnte ihr Mann Werkzeug und Holz kaufen. Er betreibt jetzt eine Werkstatt für einfache Möbel, damit verdient er 65 Franken im Monat. Hinzu kommen Einkünfte aus Mimi Goshimes Eierverkauf – mit einem Teil ihres Mikrokredits hatte sie Hennen erworben. In Zeiten einer Inflation von rund 35 Prozent hilft auch der kleine Garten am Haus: In der Selbsthilfegruppe hat Mimi Goshime gelernt, wie man Mangold, Zwiebeln und Möhren anpflanzt. «Wir sind stabil und voller Hoffnung», sagt Mimi Goshime. «Wir wollen möglichst bald ein eigenes kleines Lehmhaus bauen. Wir gehören jetzt nicht mehr zu den ärmsten Familien.»

 

Auf Augenhöhe mit den Familien

«Unsere Erfolgsfaktoren sind ein ganzheitlicher Ansatz und die Projektmitarbeiter als Change Agents», sagt Kelsang Kone, Geschäftsführer von Menschen für Menschen, der das Projekt Mitte November besuchte, «Rückgrat unseres Projekts sind acht Sozialarbeiterinnen.» Sie besuchen die Familien täglich in ihren Hütten, unterrichten Kinder und Eltern, dokumentieren die Fortschritte. Weil sie in ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind wie die Familien im Projekt, können sie Eltern und Kindern auf Augenhöhe begegnen. «Wir wissen, wie sich Armut anfühlt, wir kennen die Geheimnisse der Menschen, lachen und weinen mit ihnen», sagt Mulumebet Gezahegn, eine der einheimischen Mitarbeiterinnen.

 

Die Kinder werden schulisch gefördert und erhalten bei Krankheiten medizinische Behandlungen. Aber für den langfristigen Erfolg sei die psychologische und berufliche Förderung vor allem der Mütter entscheidend. «Die Gesellschaft gibt ihnen zu verstehen: Du hast nichts, also bist du auch nichts. Deshalb haben sie kein Selbstbewusstsein, und keine Hoffnung, dass sie etwas aus sich machen können», erläutert Kelsang Kone.

 

In den Selbsthilfegruppen erhalten die Frauen Schulungen zu Kindererziehung, Hygiene, Familienplanung, aber vor allem auch in den Grundlagen der Buchhaltung und dem Betreiben eines kleinen Geschäfts: «Die Frauen verstehen, wie man auch wenig Geld langsam vermehren kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat. Wir stellen Mikrokredite in Aussicht, mit denen die Frauen in ein Gewerbe investieren können. Aber zunächst müssen sie kleine Beträge selbst ansparen, um ihren Einsatz zu zeigen.» Mit den Mikrokrediten beginnen die Mütter Kleinhandel mit Gemüse, halten Milchkühe, mästen Ziegen oder machen Teestuben auf, um einige Geschäftsideen zu nennen. «Deshalb konnten Anfang 2022 drei Viertel der Familien im Projekt nach rund drei Jahren Förderung in die Selbständigkeit entlassen werden», freut sich Kelsang Kone. «An ihrer Stelle nahmen wir neue besonders arme Familien ins Projekt auf.»

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Helping people help themselves in one of the poorest countries on earth – this simple but effective principle has been used by Menschen für Menschen Switzerland for the people of Ethiopia for over 30 years. In that time there has been a lot of progress, but a large number of the population still lives in poverty today.

 

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