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Crona verschärft Unterernährung

Dünn und verletzlich

Arm von unterernährtem Mädchen wird gemessen

Schnelltest mittels Armumfangs: Bei diesem Kind steht die Marke auf gelb. Es ist in Gefahr von akuter Unterernährung.

Äthiopien machte in den vergangenen Jahren Fortschritte: Aber bereits vor Corona wog immer noch eines von fünf Kindern signifikant zu wenig für Grösse und Alter. Es ist ungewiss, wie sich die Situation in der Pandemie entwickelt.

Grafik Untergewichtige Kinder

 

Kinder verkümmern

Weltweit hungern 690 Millionen Menschen. Das sind 9 Prozent der Weltbevölkerung. Die Hauptgründe: Konflikte und Kriege, der Klimawandel, ungerechte Handelsbedingungen und schlechte Regierungsführung.

Jetzt schon ist jedes fünfte Kind unter fünf Jahren von «Stunting» («Verkümmerung») betroffen. Das bedeutet: 144 Millionen Kinder sind zu klein für ihr Alter; ihre körperliche und geistige Entwicklung verkümmert aufgrund einer unzureichenden Ernährung.

Von «Wasting» spricht man, wenn Kinder abgemagert sind und zu wenig wiegen im Verhältnis zur Körpergrösse. Von dieser akuten  Unterernährung sind weltweit 47 Millionen Kinder unter fünf Jahren betroffen.

Corona verschärft nun die Lage. Künftig wird es je nach wirtschaftlichem Rückgang zusätzlich zwischen 83 und 132 Millionen unterernährte Menschen geben – wenn wir nicht gegensteuern.

Waisting


Liebe Leserin, lieber Leser

Karlheinz Böhm gründete Menschen für Menschen «aus Wut über die Ungerechtigkeit der Welt». Er wollte den Hungersnöten der achtziger Jahre in Afrika nicht mehr tatenlos zuschauen.

Menschen für Menschen hat seither Mangel und Hunger für Abertausende von Familien beendet. Vor allem, indem wir Kleinbauern zu besseren Ernten und armen Müttern und Vätern mit Berufsbildung und Mikrokrediten zu Einkommen verhalfen.

Die Lebenserwartung stieg, die Kinder gingen in die Schule, die Entwicklung Äthiopiens war auf gutem Weg. Bis in diesem Frühling, bis zum Beginn der Corona-Krise.

Die ganze Welt fürchtet Covid-19. Aber die armen Familien in Afrika leiden doppelt. Sie haben Angst, krank zu werden. Und sie haben Angst vor Hunger.

Das Virus bringt die Not zurück. Jetzt kommt es darauf an, die Früchte unserer gemeinsamen langjährigen Anstrengungen zu bewahren: Mit Ihrer Hilfe können wir verhindern, dass Familien in extreme Armut zurückfallen.

Kelsang Kone

Ihr Kelsang Kone,
Geschäftsführer
Menschen für Menschen

Armut + Corona = Hunger

Eine adäquate Ernährung mit ausreichend Nährstoffen kostet in Äthiopien umgerechnet knapp zwei Franken pro Tag und Person. 48 Prozent der Menschen können sich diese nicht leisten.

Die Menschen konzentrieren sich auf Grundnahrungsmittel. Viele Familien ernähren sich fast ausschliesslich von Weizen oder Mais.

Die einseitige Ernährung macht sie anfällig für Krankheiten. Gerade Kinder sind gefährdet. Eines von 20 erlebt seinen fünften Geburtstag nicht.

Corona verschlimmert die Situation

1. Die Schulen sind geschlossen. Kindergartenkinder und Schüler erhalten kein Schulessen mehr – für viele war das die wichtigste Mahlzeit des Tages.

2. Laut einer Weltbank-Studie ist die Beschäftigung um 61 Prozent zurückgegangen. Es trifft gerade die Ungelernten, die von Hilfsarbeiten leben.

3. Der Warenaustausch ist erschwert. Die Lebensmittelpreise steigen, teils um mehr als ein Drittel.

Eine von vier Familien berichtet laut Weltbank, dass sie in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal keinerlei Nahrungsmittel mehr im Haus hatte: Weithin unbeachtet von der Weltöffentlichkeit hungern die Kinder in den ärmsten Familien.

Kurzfristig brauchen die ärmsten Familien Überlebenspakete mit Lebensmitteln. Langfristig muss die kleinbäuerliche Landwirtschaft gestärkt werden, damit Äthiopien mehr und gesunde Nahrung produziert – dieses Ziel verfolgt Menschen für Menschen in zahlreichen Projekten in Äthiopien.


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Sie wollen mehr wissen über die Corona-Krise in Äthiopien und unsere Arbeit? Rufen Sie uns gerne an (Tel. 043 499 10 60) oder schreiben Sie uns:

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