Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Viele arme Eltern geben ihre Töchter aus Not in frühe Ehen, weil dann ein Esser weniger im Haus ist. Aber auch die Tradition spielt eine Rolle: Mädchen sollen unberührt in die Ehe gehen. Frühe Ehen gelten als Weg, die Ehre der Mädchen – und damit der Familien – zu bewahren. Hinzu kommt die in einigen Gebieten immer noch praktizierte Tradition der gewaltsame Brautentführung («Telefa»).
«Wer viele Söhne hat, ist gesegnet», dachte Birhanu Tamiru: «Denn die Töchter heiraten weg, aber die Söhne bleiben und versorgen uns im Alter.» Zunächst bekam seine Frau Aberatsch zwei Knaben. «Wir wollten noch mehr Söhne, aber stattdessen kam ein Mädchen nach dem anderen», bedauert der Kleinbauer. Die Familie ist jetzt so arm, dass die beiden Söhne, 13 und 15 Jahre alt, nicht zur Schule gehen können. Sie müssen bei anderen Bauern für 50 Rappen Tagelohn arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen (deshalb sind sie auch nicht auf unserem Familienporträt). Ohne Hilfe von aussen sind die Kinder zu einem Leben in Armut verurteilt.
In den armen Familien Äthiopiens herrscht immer noch der Glaube vor, dass Frauen sich nur um Kinder und Küche kümmern sollen. Die Bildung der Mädchen wird vernachlässigt – zum Schaden der Familien und des ganzen Landes.
Manche Familien sind so arm, dass ihnen sogar das Geld für Schulbedarf fehlt. Wenn den Mädchen und Knaben Hefte, Stifte und Uniformen zur Verfügung gestellt werden, können sie die Schule wieder besuchen.
Jugendgruppen, die sich gegen schädliche Traditionen und für Gleichberechtigung einsetzen, klären ihre Mitschüler etwa mit Theatervorführungen oder Diskussionsrunden auf.
In lokalen Gruppen schliessen sich die ärmsten Mütter zusammen. Sie erhalten Schulungen, etwa in Hygiene, Familienplanung und den Grundlagen des Haushaltens.
Mit einem geringen Startkapital können Mütter ein kleines Gewerbe betreiben, beispielsweise einen Strassenimbiss oder einen Gemüsehandel. Wer sein eigenes Geld verdient, kann seine Interessen – und die der Töchter – selbstbewusst vertreten.
Ehrenamtliche Helfer, die in ihren Dörfern von Haus zu Haus gehen, klären die Menschen über Verhütung auf. Dadurch und durch vereinfachten Zugang zu Verhütungsmitteln entscheiden sich viele Eltern für weniger Kinder.
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