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Wie wir die Not überwinden

Im Gebiet Subuli baut Menschen für Menschen Schweiz eine Bewässerungsinfrastruktur für den Anbau von Getreide, Gemüse und Obst. Damit bietet sie Not leidenden Hirtenfamilien kurzfristig eine dringend benötigte Verdienstmöglichkeit: Mit dem empfangenen Lohn für die Bauarbeiten können die Familien Nahrungsmittel kaufen. Langfristig macht das Projekt die Bedürftigen auf Jahre und Jahrzehnte hinaus unabhängig von Trockenzeiten.

Menschen für Menschen-Dürre-Subuli-Äthiopien

Abito Doud ist ein Nomade in Subuli und Vater von sieben Kindern

Ein Paar Kleider und Kochgeschirr, ein Gewehr, und ein einzelner Sack Getreide: Das ist die gesamte Habe von Abito Doud, 40, Vater in einer Hirtenfamilie mit sieben Kindern. Mit dem Gewehr schützt Abito seine Kinder und sein Vieh vor Hyänen und Löwen. Doch gegen die Dürre gibt es keinen Schutz. Die 20 Rinder der Familie sind bereits verendet. Auch 40 Ziegen hat Abito verloren. 30 Tiere sind ihm noch geblieben, aber sie sind so mager und schwach, dass sie unverkäuflich sind. Die Tiere würden den zweieinhalbtägigen Marsch zur nächstgelegenen Marktstadt Shewarobit nicht überstehen.

Die Familie lagert unter einem Dornstrauch in Subuli, einem ausgedehnten Buschland im Afar-Gebiet im Nordosten Äthiopiens. Nicht einmal eine Hütte haben sie mehr. „Wir leben wie die Vögel“, sagt Abito Doud. „Wir ziehen dahin, wo wir noch Wasser finden und schlafen unter Büschen.“ An ihrem aktuellen Wohnplatz sind sie wegen des nahen Arso-Flusses, der sich durch das weite verdorrte Buschland schlängelt. Wo sich früher überall ausgedehnte Weiden fanden, ist der Boden jetzt nackt und grau,
bedeckt von puderfeinem Staub. Selbst an den Ufern des
Flusses finden die Ziegen kaum noch Futter.

„Früher tranken wir Milch wie Wasser“, sagt Abito. „Jetzt halten wir uns nur mit gekochten Weizenkörnern am Leben.“ Der verbliebene Sack Getreide sei eine Hilfslieferung aus Regierungsbeständen. Diese Hilfe erreiche die Nomaden im abgelegenen Subuli nur sporadisch, klagt der Familienvater. Abito sitzt im Schneidersitz im Staub. Dahara, seine zweijährige Tochter, legt sich auf ein Ziegenfell neben ihn. Er spannt ein Tuch zwischen zwei Stecken, damit Dahara im Schatten liegt. Er verscheucht Fliegen aus ihrem Gesicht und sagt: „Ich habe Angst, was aus uns wird. Ob meine Kinder sterben werden.“

 

Bewässerungsprojekt in Burtidas

Vorzeige-Bewässerungprojekt in Burtidas.

Menschen für Menschen Schweiz hat nun beschlossen, Abito und allen bedürftigen Hirtenfamilien von Subuli in ihrer Not zu helfen – mit einem Projekt, das sehr kurzfristig und gleichzeitig auf viele Jahre Segen bringt. Die Stiftung baut am Arso-Fluss ein Bewässerungssystem. Wasser wird aufgestaut und in insgesamt 13 Kilometer lange Kanäle geleitet. So lassen sich 100 Hektar der staubigen Savanne entreissen und zu einem ganzjährigen Gemüsegarten machen. Pro Jahr sind zwei Ernten möglich.

Soforthilfe aus ihrer akuten Notlage bietet Menschen für Menschen Schweiz den Nomadenfamilien durch „Cash for work“: 500 Männer und Frauen finden beim Bau des Stauwehrs und beim Graben und Einfassen der Bewässerungskanäle Beschäftigung. Dafür erhalten sie ortsübliche Tagelöhne. Es werden nur Mitglieder besonders bedürftiger Familien angestellt. Mit dem Verdienst können sie für ihre Familien die so dringend benötigten Grundnahrungsmittel kaufen.

 

Mais ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel.

Die Anbauprodukte werden nicht nur die Ernährung der Lokalbevölkerung verbessern, sondern auch ihr Einkommen, wenn sie Überschüsse an Händler verkaufen. Insgesamt werden Agrarfachleute 300 Nomaden-Familien im Gemüse- und Getreidebau unterrichten.

Dass das Konzept funktioniert, zeigen bereits zahlreiche verwirklichte Bewässerungsprojekte. Beispielsweise in der Gemeinde Burtidas, wo das Wasser aus dem Fluss Awadi Buschland in eine grüne Oase mit Maisfeldern, Gemüsebeeten und Obstgärten mit Bananen und Papaya verwandelt hat.

So werden auch die neuen Gärten von Subuli Überlebensalternativen zur dürreanfälligen Viehzucht schaffen. „Das ist eine grosse Chance für mich“, sagt Abito Doud: „Wenn ich lerne, Gemüse anzubauen, kann ich meine Kinder vielleicht sogar in die Schule schicken. Auf jeden Fall werden sie dann immer genug zu essen haben.“

 

 

Spenden Sie jetzt für das Subuli-Projekt und tragen Sie dazu bei, dass in Zukunft keine Familien mehr hungern müssen und keine Nothilfe mehr notwendig ist.

 

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