Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Zum Weltgesundheitstag weist Menschen für Menschen auf die Folgen einer fehlenden Sanitärversorgung für die öffentliche Gesundheit hin. Weltweit sterben pro Jahr 760‘000 Kinder unter fünf Jahren an Diarrhö – ein unermessliches und dabei vermeidbares Leid. Daneben sind durch Wasser übertragene Krankheiten aufgrund fehlender Toiletten auch ein grosses Hindernis für jede wirtschaftliche Entwicklung: Manche arme Familien in den Slums afrikanischer Städte geben bis zu 20 Prozent ihres kargen Einkommens für die Diarrhö-Behandlung ihrer Kinder aus.
Demeku Gonete hat frisches Fladenbrot gebacken: Wenn die Menschen gesund sind, können sie sich mit voller Kraft ihrer täglichen Arbeit widmen.
Drei von vier Menschen in Äthiopien haben keinen Zugang zu hygienischen Toiletten. In den Armenvierteln der Stadt Shewarobit schätzt sich glücklich, wer ein einfaches Plumpsklo benutzen kann. 30 Prozent der Bevölkerung ist nicht einmal das vergönnt. Sie müssen sich im Freien erleichtern: In Hinterhöfen, in Büschen, Gräben oder am Ufer des Flusses, der durch die Stadt fliesst – mit fatalen Auswirkungen auf die Gesundheit.
Auch für Demeku Gonete, die am Stadtrand lebt, war die fehlende Sanitärversorgung bislang eine tägliche Plage. „Bei uns ist der Untergrund so felsig, dass wir keine Latrinen graben können“, erzählt die 25jährige Mutter zweier Buben. Deshalb habe bislang die ganze Nachbarschaft einen Graben in der Landschaft für ihre Notdurft benutzt. Jetzt ist die gemeinschaftlich genutzte Sanitäranlage von Menschen für Menschen Schweiz fertiggestellt, was auch der Gesundheit der beiden kleinen Söhne von Demeku dient.
Unter der schlechten Hygiene und unter den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken leiden vor allem die Kleinsten. „Wir behandeln jeden Tag 30 Kinder unter fünf Jahren“, berichtet Elfeneh Gebremichael, einer der medizinischen Fachleute im städtischen Gesundheitszentrum. „Rund zwei Drittel von ihnen sind krank aufgrund der schlimmen Hygienesituation und der mangelnden Sanitärversorgung in der Stadt.“ Wurmparasiten, Amöbenruhr und Typhus sind an der Tagesordnung.
Deshalb engagiert sich Menschen für Menschen Schweiz in diesem Bereich, über den viele lieber verschämt schweigen. Die Stiftung baut in den Armenvierteln der Stadt Gemeinschaftstoiletten mit bis zu 24 Kabinen. Mehrere Familien teilen sich eine Kabine, so dass jede der Anlagen mehreren Hundert Menschen dient. Denn zum einen sind Sanitäranlagen für ein gesundes und würdiges Leben unabdingbar und zum anderen sind sie im besten Sinn eine Hilfe zur Selbstentwicklung.
Demeku Gonete: Die neuen Sanitäranlagen dienen Gesundheit und Würde.
Zahlreiche Studien haben den erstaunlichen ökonomischen Nutzen von Sanitärinfrastrukturen dokumentiert: In Entwicklungsländern schafft demnach jeder in diese Infrastrukturen investierte Franken einen Ertrag von mindestens fünf Franken. Manche Untersuchungen beziffern den „Return of Investment“ gar auf 28 Franken – diese Investition in die Gesundheit ermöglicht es den Menschen ihre Zeit und ganze Kraft auf ihr Fortkommen konzentrieren können.
Doch es geht nicht nur um Ökonomie. „Nicht immer kann man warten, bis es dunkel ist. Das ist keine angenehme Sache, denn ich bin ein schüchterner und privater Mensch“, sagt Demeku Gonete, die sich bislang im Freien erleichtern musste. Damit verweist die junge Bäuerin auf einen Aspekt, der leicht übersehen wird. Toiletten dienen neben allem Gesundheitsnutzen auch einem weiteren wichtigen Zweck: der Würde des Menschen.
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