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Regionalpolitikerin auf Projektbesuch: «Wunderbare Arbeit»

Die Vizepräsidentin von Oromia, des grössten Landesteils Äthiopiens, besucht ein Bewässerungsprojekt von Menschen für Menschen. Der Besuch zeigt, wie dringend solche Anlagen gebraucht werden.

 

Regionalpolitikerin Chaltu Sani mit Projektmitarbeitern vor Ort

Oromia-Vizepräsidentin Chaltu Sani (links): «Ich sehe hier wunderbare, qualitativ hochstehende Arbeit».

Weite Teile Äthiopiens bestehen aus fruchtbarer Erde und trotzdem kann das Land seine Bevölkerung nicht ernähren: Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Wie ist das möglich? Auf weiten Flächen bewirtschaften Kleinbauern ihre kleinen Parzellen auf traditionelle Weise, meist aus einem Mangel an Wissen und Kapital. Das Potential der natürlichen Ressourcen wird nicht effizient genutzt.

Besonders gilt dies an den Flüssen des Landes, die nur selten als Grundlage einer nachhaltigen Bewässerungslandwirtschaft dienen. Private und öffentliche Akteure haben nicht die Mittel für diese verhältnismässig teuren Infrastrukturen. Dabei könnten sich die Baukosten in der Regel in wenigen Jahren über den Verkauf der gesteigerten Erntemengen amortisieren.

Menschen für Menschen baut Bewässerungsinfrastrukturen. Wie sehr diese Anlagen gewünscht sind und gebraucht werden, zeigt nicht nur das Interesse der Bauern, sondern auch staatlicher Stellen: Am Fluss Gibe im Distrikt Seka unweit der Stadt Jimma hat sich die Regierung der Region Oromia verpflichtet, 20 Prozent der Baukosten an einer neuen Bewässerungsinfrastruktur zu übernehmen. Den Rest trägt Menschen für Menschen. Das Projektvolumen liegt bei 880.000 Franken. Durch das öffentliche Engagement ist sichergestellt, dass das Projekt vor Ort als sinnvoll erachtet wird und damit auch nach Fertigstellung und dem Rückzug der Schweizer Stiftung in Schuss gehalten wird.

Das dreijährige Projekt begann im Jahre 2019. In diesem letzten Projektjahr 2021 stehen nur noch kleinere Ausbauarbeiten und Schulungen der Bauern an. Aber in grossen Teilen ist die Anlage bereits in Betrieb.

Wasserkanal in Seka, Äthiopien

Weite Teile der Anlage sind bereits in Betrieb.

Zum Jahreswechsel besuchte Chaltu Sani das Projekt. Sani ist Vizepräsidentin in Oromia, die mit 33.5 Millionen Einwohnern grösste Region Äthiopiens. Sie liess es sich nicht nehmen, das Tor im Wehr zu öffnen und zu beobachten, wie das Wasser aus dem Gibe durch den eineinhalb Kilometer langen Hauptkanal in Zweigkanäle und schliesslich auf die Felder strömt. Insgesamt können 200 Hektar zu ganzjährigen Feldern und Gärten umgewandelt werden. Die Anlage sichert die Ernährung von rund 4000 Menschen.

«Ich sehe hier wunderbare, qualitativ hochstehende Arbeit», lobte Chaltu Sani. Staatliche Stellen in der Region Oromia würden die Erbauer gerne dabei unterstützen, das Projekt gemeinsam zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, versicherte die Vizepräsidentin. «Besonders freut mich, dass die Anlage bereits ein Jahr vor dem offiziellen Ende des Projekts den Bauern wertvolles Wasser zur Verfügung stellt.»

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