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Präsident der Oromo-Region und oberste Richterin auf Projektbesuch:

«So können wir den Wandel bringen»

Projektbesuch von Oromia-Präsident und oberste Richterin Äthiopiens

Mehaza Ashenafi, oberste Richterin Äthiopiens (links) und Shimles Abdisa, Präsident von Oromia (Mitte)

Seka, 17.02.2021 – Schon beugen sich volle Weizenähren im Wind: Das Bewässerungsprojekt von Menschen für Menschen im Distrikt Seka in Westäthiopien steht vor dem Abschluss. Nun haben sich zwei hochrangige Regierungsvertreter von der Qualität der neuen Infrastruktur überzeugt: Mehaza Ashenafi, die oberste Richterin in Äthiopien, und Shimles Abdisa, Präsident der Region Oromia, besuchten die Bewässerungsanlage unweit der Stadt Jimma.

Die Verwaltung des Bundesstaats Oromia, mit 35 Millionen Einwohnern die grösste Region Äthiopiens, beteiligt sich mit einem Fünftel an der Finanzierung der Anlage. Den Löwenanteil von 80 Prozent der Bau- und Schulungskosten trägt Menschen für Menschen. Für das Schweizer Hilfswerk ist das finanzielle Engagement der öffentlichen Hand eine Garantie, dass die Anlage tatsächlich gewünscht und nach dem Rückzug der Stiftung nachhaltig genutzt wird.

Dank der Bewässerung kann nun mehrmals im Jahr geerntet werden. Wasser aus dem Gibe River strömt durch den eineinhalb Kilometer langen Hauptkanal in Zweigkanäle und auf die Felder. Insgesamt können 200 Hektar zu ganzjährig genutzten Äckern und Gärten umgewandelt werden. Die Anlage sichert die Ernährung von rund 4000 Menschen.

Bewässerungskanal in Seka

Die Ernteerträge können um ein Vielfaches gesteigert werden.

Das Projektvolumen liegt bei 880’000 Franken. Es wird erwartet, dass der Wert der gesteigerten Erntemengen diese Summe in wenigen Jahren übersteigt. Damit hat das Projekt Signalwirkung. Denn weite Teile Äthiopiens bestehen aus fruchtbarer Erde und trotzdem kann das Land seine Bevölkerung nicht ernähren. Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, weil Kleinbauern ihre Parzellen auf traditionelle und nicht effiziente Weise bebauen. Das Potential der natürlichen Ressourcen wird gerade an den Flüssen zu wenig genutzt: Aus Mangel an Wissen und Kapital gibt es zu wenige Bewässerungsinfrastrukturen.

Die neue Anlage von Menschen für Menschen soll dazu beitragen, das Bewusstsein zu schaffen, welche Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft möglich sind: Sie könne als Modell dienen und die Akteure in anderen Gemeinden ermuntern, ähnliche Infrastrukturen aufzubauen, führten Fachbeamte während des Projektbesuchs aus.

«Wir müssen Bewässerungsmethoden stärken und ausbauen», sagte Präsident Shimeles Abdisa vor Ort. «Wenn wir das notwendige Engagement mitbringen, ist es möglich, in kurzer Zeit einen Wandel zu schaffen. Ich gratuliere allen, die an dieser Arbeit hier beteiligt sind.»

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