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Ostern in Äthiopien: Das wichtigste Fest

Weil die äthiopische Kirche dem julianischen Kalender folgt, feiern die Christen am Horn von Afrika Ostern später als in der westlichen Welt. In diesem Jahr fällt das Fest dort auf den Sonntag, 16. April. Für viele Familien ist es der Höhepunkt im Jahreslauf.

Eier gehören in Äthiopien in die scharfe Sosse des Ostermahls. Das freut die armen Mütter, die mit unserer Hilfe Hennen kaufen konnten – sie erzielen zum Fest besonders gute Preise.

Warum bringt Äthiopien so viele hervorragende Langstreckenläufer hervor? Einer der Gründe könnte darin liegen, dass sich Äthiopier von Kindesbeinen an in Selbstdisziplin üben: Ganze acht Wochen lang dauert der Fasten-Marathon vor Ostern. Die Strenggläubigen essen nichts vor 15 Uhr, verzichten bis zu dieser Tageszeit sogar auf jeden Tropfen Wasser. Generell verzichten orthodoxe Christen in der Fastenzeit auf sämtliche tierischen Produkte, nehmen nicht einmal Milch oder Eier zu sich.

Umso grösser ist die Vorfreude auf die Osternacht: Dann singen und beten die Gläubigen normalerweise drei oder noch mehr Stunden in der Kirche. Der Duft von brennenden Kerzen aus Bienenwachs und Weihrauch erfüllt den Raum, bis die Menschen gegen 3 Uhr morgens zum Fastenbrechen heim gehen.

Die Ostereier finden sich in Äthiopien traditionell nicht im Nest, sondern im Kochtopf: Auch wenn dafür ein Wochenlohn oder mehr aufgewendet werden muss, wird in den Familien „Doro Wot“ serviert (hier geht’s zum Kochrezept), die scharf gewürzte Festmahlzeit. „Doro“ bedeutet „Huhn“, „Wot“ heisst „Eintopf“ oder „Sauce“. Zum Hühnchen kommen möglichst viele hartgekochte Eier. Der Eintopf wird auf Injerra, säuerlich schmeckenden Brotfladen, serviert und von einer gemeinsamen Platte gegessen: Dieses Ostermahl gilt in den meisten Familien als einer der Höhepunkte im Jahreslauf.

 

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