Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Die Fähigkeit, richtig lesen und schreiben zu können, ist eine Grundvoraussetzung zur beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Teilhabe. Darauf weist die UNESCO zum „Welttag der Alphabetisierung“ am 8. September hin. Doch ohne Bildung kann es keine Entwicklung geben. Deshalb ermöglicht Menschen für Menschen besonders armen Kindern in Äthiopien den Schulbesuch.
Ohne Fleiss kein Preis: Äthiopien hat eine eigene Schrift.
Weltweit können etwa 750 Millionen Menschen nicht lesen und schreiben. Fast zwei Drittel von ihnen sind Frauen und Mädchen. Darauf weist die UNESCO zum Weltalphabetisierungstag am 8. September hin. In den Ländern Afrikas südlich der Sahara ist die Situation besonders dramatisch. In Äthiopien beispielsweise kann nur jeder zweite Erwachsene lesen und schreiben. Bei den jungen Menschen sieht es nicht viel besser aus: Lediglich 70 Prozent zwischen 15 und 24 Jahren sind des Lesens und Schreibens mächtig. Einer der wichtigen Gründe: Viele Familien sind so arm, dass die Eltern kein Geld für Schulmaterialien haben. Stattdessen ist die Mehrheit der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren Kinderarbeit ausgesetzt, die sie in ihrem Entwicklungspotential hemmt – beispielsweise müssen sie auf dem Land Vieh hüten, statt die Schule zu besuchen. In den Slums der Städte verrichten sie häufig Gelegenheitsjobs, um ihren Familien zu helfen, Essen und Miete zu bezahlen.
So wie Alem Bogale, 13, und ihr Bruder Fikadu, 9 in der Grossstadt Debre Berhan: Alem war trotz ihres geringen Alters bereits ein „Drop out“, eine Schulabbrecherin. Statt zu lernen, verbrachte sie ihre Tage damit, Plastikflaschen aus Strassengräben zu sammeln und sie für ein paar Rappen weiterzuverkaufen. Der Traum, Ärztin oder Polizistin zu werden, rückte so in unerreichbare Ferne.
Ihr kleiner Bruder Fikadu folgte ihrem Beispiel, schwänzte die Schule regelmässig, denn seine Mutter Beletu konnte ihm aus Geldmangel keine Hefte und Stifte kaufen. Die Mutter hält die Familie als Tagelöhnerin über Wasser und hat selbst nie eine Schule besucht: „Ich kenne nicht einmal den ersten Buchstaben des Alphabets“, sagt die magere Frau.
Flaschensammeln statt Schulbesuch: Das darf nicht sein!
Der Gründer von Menschen für Menschen Karlheinz Böhm (1928 – 2014) betonte stets: „Ohne Bildung keine Entwicklung.“ Wenn die nachwachsende Generation die Armut der Eltern überwinden will, ist ihr Schulbesuch das A und O. Deshalb erhalten Alem und Fikadu nun Hilfe der Schweizer Stiftung. Die beiden Geschwister gehören zu den 1000 ärmsten Kindern in der Stadt, denen das Schweizer Hilfswerk mit massgeschneiderten und umfassenden Massnahmen Perspektiven für ein besseres Leben verschafft.
Die Geschwister bekamen beide Stifte, Hefte und Schuluniformen. Auch werden der Familie die Schulgebühren für die Kinder erstattet. Für den mangelernährten Fikadu empfängt die Mutter darüber hinaus regelmässig Lebensmittel. Weil er die Schule zuvor nicht regelmässig besuchen konnte, hatte er viel versäumt, deshalb bekommt er nun Nachhilfe. Jährliche medizinische Check-ups sichern die gesundheitliche Entwicklung aller unterstützten Kinder. Mit einfachen Mitteln wie einem PVC-Belag auf dem bisher nackten Lehmboden konnte die Familie ihre Behausung wohnlicher machen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf Bildung und Ausbildung der Eltern. Beletu erhielt zusammen mit anderen Müttern Schulungen in Hygiene, in den Grundlagen der Erziehung und des Wirtschaftens. Mit einem Kleinkredit kann sie nun Kleinhandel betreiben und dank dem zusätzlichen Einkommen ihre Kinder unterstützen.
Das Projekt von Menschen für Menschen weist mit verschiedenen Aktivitäten über die einzelne Familie hinaus. So werden Wasserstellen in den Slums und sanitäre Einrichtungen an den Schulen repariert. Spezielle Bücher wurden nach pädagogischen Kriterien entworfen. Die Bildergeschichten mit kurzen Texten erleichtern den Kindern das Lesen lernen – und öffnen ihnen so die Welt des Wissens.
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