Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Manche Kinder in Addis Abeba bekommen nur eine Mahlzeit am Tag. Menschen für Menschen Schweiz führt im Merkato-Viertel ein Ernährungsprogramm durch, um unterernährte Kinder unter drei Jahren aufzupäppeln.
Verteilung der Zusatznahrung an die Mütter
Die ärmsten Mütter in Addis Abeba sind häufig alleinerziehend und ohne Ausbildung. Die einzige Möglichkeit, wie sie ein paar Franken für ihre Kinder verdienen können: bei Bessergestellten tageweise als Wäscherinnen arbeiten oder in deren Küche Injera backen, das tägliche Fladenbrot. An Sonn- und Festtagen stehen viele von ihnen vor Kirchen, um zu betteln. Doch der Verdienst reicht nicht weit: Die Mütter verwenden ihn meist nur für Getreide. Es geht ihnen darum, die Bäuche der Kinder zu füllen. Von ausgewogener Ernährung wissen sie nichts. Es ist ganz alltäglich, dass die Kinder nur eine oder maximal zwei Mahlzeiten pro Tag bekommen.
Doch weil die Kinder zu wenig und keine ausgewogene Nahrung erhalten, ist ihr Immunsystem geschwächt und sie werden häufig krank. Wenn sie aber krank sind, fehlt ihnen der Appetit: So magern gerade die schwächsten Kinder immer weiter ab – das kann schnell lebensbedrohlich werden, gerade für die Kleinsten unter drei Jahren.
Sebenech Negatu mit ihrem Sohn Sintayehu Kassahun
Menschen für Menschen Schweiz führt deshalb zusammen mit seiner einheimischen Partnerorganisation Agohelma im Merkato-Viertel für diese Allerschwächsten der Gesellschaft ein Ernährungsprogramm durch. Die bedürftigsten Kinder werden von den Lokalbehörden und mit Hilfe von Gewichtstabellen identifiziert. Jedes Kind erhält pro Monat zehn Kilogramm einer proteinreichen Zusatznahrung aus Weizen und Soja und einen Liter Speiseöl. Neben den 80 unterstützten Kindern bekommen auch 20 unterernährte und stillende Frauen die Lebensmittel, um ihre Säuglinge und Kleinkinder mit ausreichend Muttermilch versorgen zu können.
Einmal in der Woche gibt es ausserdem ein Gemeinschaftsessen mit proteinreichem Brei und der Ausgabe von Milch. Bei dieser Gelegenheit werden die Kinder untersucht und der Fortschritt ihrer Gewichtszunahme dokumentiert.
Gleichzeitig bekommen die Mütter Unterricht, wie sie trotz ihrer bescheidenen Geldmittel ihren Kindern eine möglichst ausgewogene Nahrung zuteil werden lassen können. Dazu gehört, dass sie ihnen nicht nur Getreide kochen, sondern auch einen Anteil an unwesentlich teureren Bohnen oder Erbsen – Hülsenfrüchte sind proteinreich und deshalb eine wichtige Ergänzung.
Wäscherin Sebenech ist mit ihrem 20 Monate alten Söhnchen Sintayehu zum Gemeinschaftsessen auf dem Gelände von Agohelma gekommen. Seit zwei Monaten bekommt das Kind die Zusatznahrung von Menschen für Menschen Schweiz. „Vorher war Sinayehu oft erkältet und er hustete schrecklich“, sagt Sebenech. „Aber jetzt geht es ihm Gott sei Dank besser! Trotz der kalten und nassen Regenzeit ist er viel gesünder.“
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