Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Verbesserte Anbaumethoden und neue Getreidesorten steigern die Erträge und sichern den Bauern ihre Ernten. In den Landwirtschaftskursen von Menschen für Menschen eignen sie sich das dafür nötige Wissen an. So fördert die Stiftung eine nachhaltige Landwirtschaft in Äthiopien.
Bauer Mulatu Mengesha, 50, hat wieder Hoffnung. In den letzten Jahren musste er erleben, wie seine Ernte immer spärlicher ausfiel. So sehr er sich auch anstrengte, oft konnte er seine Familie kaum mehr ausreichend ernähren. Aber dann hörte er von den Verbesserungen, die andere Bauern nach einem Landwirtschaftstraining von Menschen für Menschen erreichten.
Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es in der Region Asagirt im äthiopischen Hochland viele Wälder. Die Böden waren fruchtbar und die Bevölkerung hatte genug zu essen. Mittlerweile hat sich das Bild dramatisch verändert. Die Wälder sind abgeholzt, weil die Bauern immer mehr Ackerland brauchten, um ihre wachsenden Familien zu ernähren. Auch für den Hausbau und für Feuerholz mussten Bäume fallen. Doch mit den Bäumen verschwanden die Wurzeln, die das Erdreich auf den steilen Hängen festgehalten hatten. Der Regen spülte den Mutterboden weg und ein Teufelskreis begann: Die verbliebenen Böden laugten aus und gaben kaum noch etwas her, neue Ackerfläche wurde gebraucht – und so fiel weiter Baum für Baum.
Mulatu Mengesha hört gebannt zu, als der Entwicklungsberater von Menschen für Menschen die Zusammenhänge erklärt. Der Fachmann weiss, wie er die Bauern ansprechen muss. Er kennt ihre Sorgen, denn er lebt mit ihnen in ihrer Gegend. Das tun alle landwirtschaftlichen Entwicklungsberater der Stiftung. So können sie die Bauern auch unterstützen, wenn es daran geht, das im theoretischen Teil eines Kurses Erlernte auf den Feldern umzusetzen. Aber so weit ist es für Mulatu Mengesha noch nicht. Für ihn steht zunächst die Theorie auf dem Lehrplan. Er erfährt viel über verbesserte Anbaumethoden und neue Getreide- und Obstssorten wie Äpfel und Papaya. Vieles davon hat er noch nie zuvor gehört. Es braucht Mut, sich auf solche Experimente einzulassen.
Am Ende haben alle eine Menge gelernt in diesem Kurs, und sie kehren mit neuer Zuversicht zurück auf ihre Höfe. Auch Mulatu Mengesha: „Ich weiss jetzt, wie ich meine Felder bestellen muss, damit ich mehr ernten kann. Sobald ich wieder zuhause bin, beginne ich mit der Arbeit“, sagt der Bauer. In Zukunft wolle er sich stärker auf den Anbau von Früchten konzentrieren. Diese seien nicht nur eine vitaminreichere Nahrungsquelle für seine Familie, er könne sie auch gut auf dem Markt verkaufen.
Malatu hat aber nicht nur den eigenen Vorteil im Sinn. Er sieht sich auch als Botschafter, will sein neues Wissen teilen: „Ich bin nicht nur für mich hierhergekommen, sondern für mein ganzes Dorf. Was ich mir hier angeeignet habe, werde ich an meine Freunde und Nachbarn weitergeben – damit es in Zukunft allen besser geht: meiner Familie, meinem Dorf und unserer ganzen Region.“
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