Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Äthiopien kämpft immer noch mit den Folgen der schlimmsten Dürre seit rund drei Jahrzehnten. Menschen für Menschen Schweiz engagiert sich weiter in der besonders betroffenen Afar-Region. Laut den einheimischen Behörden gab es dank unserer Nothilfe bislang keine Todesfälle. Doch um Gesundheit und Leben der Kinder weiter zu schützen, musste unsere Stiftung die Hilfe verlängern.
Ohne Verteilung unserer Spezialnahrung wären Leib und Leben der Kinder in grosser Gefahr.
Mitte April öffnete der Himmel im Distrikt Mille in der Afar-Region endlich seine Schleusen. Die hier lebenden Hirtenfamilien begrüssten dankbar den langersehnten Regen. Endlich würde die staub trockene Savanne wieder grün werden und ihr Vieh, das in der Dürre seit Oktober 2015 noch nicht verendet war, wieder zu Kräften kommen und Milch für die Kinder geben.
Doch die Hoffnungen erfüllten sich nicht. Der Regen fiel in so kurzer Zeit und war so stark, dass es zu Überschwemmungen kam. Die Fluten rissen viele der letzten geschwächten Schafe und Ziegen mit. Weil weiterer Regen ausblieb, versengte die Sonne das frische Gras: Bereits Anfang Juli fand das verbliebene Vieh kaum noch Nahrung.
Dass es bislang laut den Gesundheitsbehörden des Distrikts aufgrund der Dürre nicht zu Todesfällen unter den Kindern kam, liegt an der Nothilfe von Menschen für Menschen Schweiz. Zwischen Januar und April versorgten wir 4300 Kinder unter fünf Jahren, deren Gesundheit und Leben besonders stark durch Unter ernährung gefährdet ist, mit einer Spezialnahrung aus Soja und Getreide und mit Speiseöl.
Im Mai zeigte sich, dass die Hilfe verlängert und erweitert werden musste. Insgesamt versorgten wir bis August 6000 Kinder. Aufgrund der unbeständigen Regenfälle wird es wahrscheinlich notwendig, die Nothilfe erneut zu verlängern, bis sich das Vieh der Hirtenfamilien erholt hat und sie sich wieder selbst versorgen können.
Währenddessen macht ein weiteres Projekt Fortschritte, das 300 Hirtenfamilien langfristig von Dürren unabhängig machen wird: Am Arso-Fluss im Siedlungsgebiet Subuli bauen wir eine Bewässerungsinfrastruktur. Die Familien können künftig auf ein zweites Standbein neben ihrer althergebrachten Viehhaltung setzen: Der Gartenfeldbau verspricht auf rund 100 Hektar bewässerter Fläche zwei Ernten pro Jahr.
Eine 71 Meter lange Mauer ist bereits errichtet. Sie staut das Flusswasser auf und ermöglicht es, das Wasser in einen Kanal zu den Feldern zu leiten. Zwei Kilometer des Kanals sind bislang ausgehoben. Bei den Arbeiten werden Angehörige besonders armer Familien beschäftigt. Sie roden das Terrain und graben den Kanal, schleppen Steine beim Bau der Staumauer. Dafür bekommen sie ortsübliche Löhne. Dank dieses „Cash for work“-Programm („Bares gegen Arbeit“) können sie die Folgen der Dürre überstehen. Mit dem Lohn kaufen sie für ihre Familien die so dringend benötigten Lebensmittel.
Der 23-jährige Wago Hamed, Vater eines Sohnes, ist einer der Hirten, die am Bau teilnehmen: „Bislang war unsere Leben völlig vom Regen abhängig. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, am Bau mitzuarbeiten und künftig langfristig Landwirtschaft betreiben zu können.“
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