Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Liebe Leserin, lieber Leser
In Äthiopien wollen Millionen junge Leute, was für uns selbstverständlich ist: Ausbildung, Arbeit, ein Leben aufbauen. Doch sie treffen auf hohe Hürden.
Trotz dieser Umstände schaffen wir Perspektiven: mit Schulungen, Mikrokrediten, dem Aufbau von Spargruppen und Genossenschaften. Denn jeder junge Mensch sollte die Chance haben, sich eine Zukunft zu erarbeiten.
Ihr Kelsang Kone, Geschäftsführer Menschen für Menschen
Hochentwickelte Länder zeichnen sich durch besonders viele Stellen in Industrie und im Dienstleistungssektor aus. Äthiopien steht mit schlecht bezahlter Arbeit in der Landwirtschaft ganz am Anfang der Entwicklung. Nur zehn Prozent der jungen Leute in Äthiopien haben eine Lohnarbeit im formalen Sektor. Die allermeisten Äthiopier arbeiten im informellen Sektor, also in Arbeitsverhältnissen, die nicht staatlich registriert und kontrolliert sind. Auf dem Land sind nur 2 Prozent der Menschen in formalen Arbeitsverhältnissen. 98 Prozent schlagen sich dagegen als Tagelöhner, Kleinbauern und Kleinhändler durch. In der Stadt sind 63 Prozent der Menschen informell beschäftigt.
Rund 60 Millionen Äthiopier sind jünger als 25.
Die jungen Leute nach der Schule und Universität in Arbeit und Brot zu bringen, ist eines der grössten Probleme Äthiopiens. Die Frustration junger Leute, die keine Stellen finden, treibt gesellschaftliche und politische Instabilität an.
Weil die Konkurrenz am Arbeitsmarkt so gross ist, finden viele Ungelernte überhaupt keine Arbeit. Menschen für Menschen setzt auf berufliche Ausbildungen und auf Mikrokredite, die Selbständigkeit ermöglichen.
« … wir steigern das Bruttosozialprodukt.» So heisst es in einem Popsong. Auch Äthiopien krempelte die Ärmel hoch: Ein Jahrzehnt lang wuchs die Wirtschaft um jährlich annährend zehn Prozent, auch in der Pandemie betrug das Wachstum noch sechs Prozent. Allerdings von einem sehr niedrigen Niveau aus: Der Wert der erzeugten Güter und erbrachten Dienstleistungen pro Person beträgt in Äthiopien nur ein Hundertstel von dem in der Schweiz.
Über eine Million Universitätsabsolventen suchen eine Stelle.
400’000 Abgänger gewerblicher Berufsschulen hoffen auf Jobs.
Insgesamt strömen jährlich zwei Millionen junge Leute neu auf den Arbeitsmarkt.
Die Arbeitslosenrate liegt bei 30 Prozent – vielleicht auch höher, aber laut der staatlichen Arbeitsbeschaffungskommission gibt es «kein richtiges Registrierungsssystem».
Äthiopien ist reich an Kaffee. Doch profitiert die Wirtschaft? Nicht die Bohne! 15 Millionen Bauern bauen zwar Kaffee an. Doch eine leistungsfähige Verarbeitungsindustrie, die vielen Menschen Beschäftigung geben könnte, gibt es nicht. Stattdessen muss Äthiopien sein schwarzes Gold als Rohkaffee am Weltmarkt verscherbeln. Das meiste Geld wird dann in den reichen Nationen abgeschöpft. Gerade die Schweiz hat eine führende Röstindustrie: Wir importieren pro Jahr Kaffee für 456 Millionen Dollar – und exportieren den gerösteten Kaffee für 2,36 Milliarden Dollar – also für mehr als das Fünffache.
Wussten Sie, dass Kaffee der Sage nach in der einstigen Provinz Kaffa in Äthiopien entdeckt wurde? Hier finden Sie die Geschichte dazu:
Herkunft des Kaffees
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