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Der Hunger ist noch nicht besiegt

Manchmal, in einem Anfall von Nostalgie, fällt der Spruch: „Früher war alles besser.“ Dass dies nicht immer stimmt, zeigt das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL jede Woche in seiner Rubrik „Früher war alles schlechter.“ In der aktuellen Ausgabe richtet das Magazin den Blick auf den Hunger, der weltweit zurückgehe. So sei die Zahl der Hungernden seit 25 Jahren weltweit um 216 Millionen Menschen gefallen.

Zwischen 1920 und 1970 kamen im Schnitt pro Jahrzehnt 529 von 100’000 Menschen an Hunger um. Nach dem Millenium waren es nur noch 3 pro 100’000 Menschen. In allen Weltregionen habe sich die Ernährungssicherheit und die Anzahl der Kalorien pro Kopf entscheidend verbessert.

Dass der Trend in die richtige Richtung geht, liegt auch daran, dass die Vereinten Nationen Frühwarnsysteme eingerichtet haben. Ausserdem verhindern zahlreiche Nicht-Regierungs-Organisationen und ihre Unterstützter Schlimmeres. Denn leider wäre es verfrüht, die Hände in den Schoss zu legen. Noch immer hungern weltweit 795 Millionen Menschen – also jeder neunte Erdenbürger.

Was Menschen für Menschen gegen den Hunger tut

Vom Hunger besonders betroffen sind die kleinsten Kinder, denn ihnen droht durch Nahrungsmangel sogenanntes „Stunting“. Sie bleiben in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie von schweren Erkrankungen heimgesucht werden, steigt – ein unakzeptables Beschneiden ihrer Lebenschancen.

Bewässerungskanal gegen Hunger

Hirten in Subuli beim Ausbau eines Bewässerungskanals: Künftig werden sie auch Landwirtschaft betreiben.

Deshalb organisierte Menschen für Menschen Schweiz in der schlimmsten Dürre, die Äthiopien seit 30 Jahren erlebte, im abgelegenen Distrikt Mille im ersten Halbjahr 2016 für notleidende Nomadenkinder Lebensmittel-Abgaben. Wir versorgten 6000 Kinder unter fünf Jahren regelmässig mit einer proteinreichen Zusatznahrung. Nur so konnten ihr Leben und ihre Gesundheit bewahrt werden.

In anderen Gebieten des Landes sind die Menschen aber weiter auf unsere Hilfe angewiesen. Menschen für Menschen arbeitet im Gebiet Subuli in der Afar-Region weiter an einer langfristigen Lösung des von Wettereinflüssen ausgelösten Hungers. Die Nomaden brauchen Alternativen zur Viehzucht, um von wiederkehrenden Trockenzeiten unabhängig zu werden. Wir bauen deshalb Bewässerungskanäle am ganzjährig Wasser führenden Arso-Fluss. So werden 100 Hektar staubiger Savanne in Getreide- und Gemüsefelder umgewandelt, auf denen zwei Ernten im Jahr möglich sind. 1800 Menschen finden so auf Jahrzehnte hinaus Nahrungsmittel-Sicherheit. Laut den Vereinten Nationen ist der Hunger das grösste lösbare Problem der Welt. Aber von alleine löst
es sich nicht. Wenn wir wollen, dass die Welt besser und gerechter
wird, müssen wir uns alle weiter gemeinsam engagieren.

 

zum Bewässerungsprojekt