Spenden

Holz sparen hilft Kindern und Frauen:

Eigener Herd ist Goldes wert

Frauen auf dem Land in Äthiopien kochen meist immer noch über offenem Feuer – der beissende Rauch ist schädlich und vermeidbar. Wir sorgen dafür, dass 3000 Kleinbauernfamilien verbesserte Herde aus Zement erhalten – mit vielfältigem Nutzen für Gesundheit und Klima.

Entwaldeter Hügel in Shewarobit

Szene in der Stadt Shewarobit: Aufgrund des Brennholzbedarfs sind die Hänge entwaldet

In vielen Dörfern Äthiopiens gibt es keinen Strom. Die Menschen sind zum Kochen auf Biomasse angewiesen. Wie seit Jahrhunderten stellen sie Topf oder tönerne Kochplatte für das traditionelle Fladenbrot Injerra einfach auf drei Steine und entfachen darunter ein Feuer.

Doch wertvolles Brennmaterial ist knapp. Die meisten Wälder sind abgeholzt. Viele der noch stehenden Bäume sind verstümmelt: Die Menschen sägen ihnen in ihrer Not grosse Äste ab. Sie verbrennen auch Dornsträucher, dürres Laub, Kuhdung und Abfall aus der Landwirtschaft wie Mais- oder Hirsestängel. Der Rauch der Kochfeuer reizt die Atemwege, beisst in den Augen. Besucher halten es in den russgeschwärzten Kochhütten nicht lange aus: „Nur raus an die frische Luft!“, ist ihr einziger Gedanke.

Aber die äthiopischen Frauen müssen die Tortur aushalten: Ohne Feuer kein Essen für die Familien. Viele leiden an Atemwegserkrankungen. Auch die Kleinkinder, die sie beim stundenlangen Kochen oft auf dem Rücken tragen, husten. Der Rauch ist für die Gesundheit so schädlich wie der Konsum vieler Zigaretten.

Frau trägt riesigen Holzbündel auf dem Rücken

Holz sparen hilft den Frauen, denn Brennmaterial zu sammeln ist traditionell Frauensache

Das schier unerträgliche Arbeitspensum ist eine weitere schwere Belastung: Tief gebeugt schaffen Mädchen und Mütter Strauchholz in grossen Bündeln heran – Brennmaterial zu sammeln ist traditionell Frauensache. Die Distanzen werden immer grösser, weil es wegen der Überbevölkerung rund um die Siedlungen immer weniger Brennmaterial gibt.

Einst war Äthiopien zu grossen Teilen bewaldet. Heute gibt es nur noch Wald-Inseln. Durch den Verlust an Wald fällt weniger Regen. Die Erträge auf den Feldern sinken – die Familien leiden unter noch grösserer Armut und mehr Hunger.

Deshalb hat Menschen für Menschen im Distrikt Fogera eine Aufforstungsinitiative gestartet. Wir pflanzen zusammen mit den Kleinbauern innerhalb von drei Jahren insgesamt eine Million Bäume. Daneben schaffen holzsparende und raucharme Herde aus Zement anstelle der offenen Feuer Abhilfe. Die Zementherde werden lokal produziert und aus sechs Einzelteilen zusammengefügt.

Green Stoves – holzsparende Herde

Wir sorgen dafür, dass 3000 Kleinbauernfamilien auf Holz sparenden und raucharmen Herden auf Zement kochen – statt auf offenen Feuern. Die Wirkungen sind vielfältig:

  • Frauen und Kinder bleiben gesund
  • Mädchen und Frauen sparen Zeit und können sie sinnvoll nutzen
  • Schutz der Landschaft vor Abholzung und Bodenerosion
  • Schonung des Naturhaushalt
  • Klimaschutz: Durch jeden Herd wird der Atmosphäre pro Jahr 650 Kilogramm CO2 erspart

Kochen in Äthiopien

  • In Äthiopien kochen 92 Prozent der Menschen mit Biomasse als Brennstoff
  • Weltweit kochen immer noch 40 Prozent der Menschen mit Biomasse
  • Dies hat negative Auswirkungen auf die Natur und auf die Gesundheit der Menschen
  • Zementherde verringern den Holzbedarf um 35 bis 50 Prozent
  • Grundlage der äthiopischen Küche ist Injerra. Laut Studien verbraucht das Backen dieses wagenradgrossen Fladenbrots 60 Prozent des gesamten häuslichen Brennstoffbedarfs
  • Unser Zementherd berücksichtigt diese lokale Esskultur und sorgt für einen effizienten Betrieb mit einer grossen tönernen Kochplatte für Injerra und einer parallel nutzbaren kleinen Kochmöglichkeit für Saucen, Eintöpfe und Kaffee

Frau entzündet holzsparender Herd

Auf einer kleinen Kochstelle der Zementherde können Saucen und Kaffee erhitzt werden

Der Marktpreis der Herde in Fogera beträgt umgerechnet lediglich 7.50 Franken. Selbst diese kleine Summe ist für viele Frauen unerschwinglich, zumal in der patriarchalen Gesellschaft meist die Männer über die Ausgaben bestimmen. Hinzu kommt, dass die Herde nur in Kleinstädten produziert werden und ein Transport in die entlegenen Dörfer sich für die Produzenten nicht rechnet.

Mit einer nachhaltigen Forstwirtschaft könnte an den Hängen wieder dichter Wald entstehen

Entwaldete Hügel

Markt in Shewarobit: Das im Land gesammelte Brennholz ist eine viel gefragte Ware in den Städten

Markt in Shewarobit

Restaurantküche in der Stadt Shewarobit: Das Kochfeuer brennt in einem Herd

Fast flüssig muss der Teig sein, damit das Injerra richtig gut wird

Die Zementherde werden in Kleinstädten mit Hilfe von Giessformen produziert

Dano, Ijaji, Baumschule Waji: Produktion von Green stoves

Obwohl sie nur wenige Franken kosten, sind sie für viele arme Familien kaum erschwinglich

Dano, Ijaji, Baumschule Waji: Produktion von Green stoves

In Schulungen informiert Menschen für Menschen über Naturzerstörung und die Vorteile holzsparender Herde

Die künftigen Nutzerinnen lernen auch, wie sie die Herde aufbauen

Menschen für Menschen bringt die schweren Bauteile in die Dörfer, die letzte Strecke tragen die Nutzer sie selbst nach Hause

Eine Bäuerin errichtet ihren Zementherd auf einem Sockel aus Steinen und Lehm

Ganz wichtig: Die tönerne Kochplatte, um Injerra zu backen. Passt!

Pfannkuchen oder Fladenbrot? Injerra, die Grundlage der äthiopischen Küche

Demeku Gonete, 24, Mutter zweier Buben (Berakat, sechs Monate; Getenet, 5 Jahre) im Weiler Chare am Stadtrand von Shewarobit, wo MfM/EDA eine Sanitäranlage baut

Bitte mit Manieren: Die Injerra und die Beilagen darauf isst man immer mit der rechten Hand. Guten Appetit!

Unser Projekt füllt diese Lücken. Wir organisieren den Transport der Bauteile mit Lastwagen in die Dörfer. In Schulungen lernen die künftigen Nutzerinnen, wie sie die Herde aufbauen, mit Lehm verputzen und dann effizient betreiben. Daneben erhalten sie Kenntnisse zur Ökologie, vor allem zum schonenden Sammeln von Brennholz, damit eine weitere Landschaftszerstörung vermieden wird.

Für die viertägige Schulung erhalten die Teilnehmerinnen eine Entschädigung für Aufwand und Verdienstausfall von 15 Franken. Mit diesen Subventionen ermöglichen wir, dass sich auch besonders arme Haushalte einen holzsparenden Herd leisten können.

Die Mütter erhalten durch holzsparende Herde Zeit und Energie für andere Tätigkeiten, etwa Erwerbsarbeit oder die Kinderbetreuung. Mädchen haben mehr Zeit für Spiel und Hausaufgaben.


Bereits mit einer Spende von 17 Franken können wir die Verteilung eines Herdes ermöglichen. Helfen Sie mit, holzsparendes und gesundheitsschonendes Kochen zu verbreiten!

Jetzt spenden