Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Weil die Hygiene-Verhältnisse in den armen Ländern mangelhaft sind, sterben unzählige Kleinkinder. Auf dieses Unglück weist eine neue Studie hin. Menschen für Menschen Schweiz verhindert in seinen Projektgebieten derartiges Leid: Wir geben den ärmsten Familien Möglichkeiten, ihre Hygiene zu verbessern.
Jetzt waschen die Schwestern Aseb und Eden Girma ihre Hände vor jedem Essen.
Jedes Jahr werden in der Schweiz rund 85’000 Babys geboren. Das bedeutet, dass auf jedes Schweizer Neugeborene weltweit 70 Todesfälle von Kleinkindern kommen: Jährlich sterben sechs Millionen Kinder vor ihrem 5. Lebensjahr. Lungenentzündung und Durchfall sind zwei Hauptgründe dafür – also ansteckende Krankheiten, die sich durch persönliche Hygiene zurückdrängen lassen: Viel unerträgliches Leid könnte durch regelmässiges Händewaschen vermieden werden.
Doch wer täglich damit kämpft, genug Lebensmittel für seine Kinder aufzubringen, damit sie nicht hungern, hat kaum Geld für Seife übrig. Und wer nie in einer Schule war, weiss nicht unbedingt um die gesundheitlichen Zusammenhänge von Reinlichkeit und Krankheiten. Armut und Hygiene sind deshalb eng miteinander verbunden. Drei Viertel der Kleinkinder-Todesfälle treten in Südasien und Afrika südlich der Sahara auf. Dort hat nur eine Minderheit Zugang zu einer Waschgelegenheit mit Wasser und Seife innerhalb der Wohnung oder des eigenen Grundstücks. Darauf verweist eine neue Studie an der Universität im US-amerikanischen Buffalo. Das Forscherteam um Prof. Pavani Ram, darunter auch Experten von Unicef und USAID, verglich 51 nationale Studien zum Händewaschen. Absolutes Schlusslicht ist demnach Äthiopien.
Die Eltern der ärmsten Kinder erhalten Hygiene-Schulungen.
Dort verfügt laut den Autoren nur jeder 1000. Haushalt über einen permanenten Händewaschplatz mit Seife und fliessendem Wasser. Gängig ist die Praxis, dass sich die Menschen an einer öffentlichen Wasserstelle die Hände waschen, aber dann oft ohne Seife. Oder sie schütten sich zu Hause etwas Wasser in eine Schüssel. Doch dies ist umständlich, deshalb ist besonders die Handhygiene der Kinder kaum gegeben.
Menschen für Menschen Schweiz setzt sich in seinen Projektgebieten für eine bessere öffentliche Gesundheit ein. In der Grosstadt Debre Berhan beispielsweise bekommen 1000 Kinder aus den ärmsten Familien vielfältige Hilfen: Lebensmittel, Schulmaterialien – und Seifen. Ihre Eltern erhalten Schulungen, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Hygiene zu schaffen. Und wir verteilen lokal produzierte, mit einem Hahn versehene Wasserbehälter, zum Aufstellen vor den Hütten der Familien. „Früher wuschen wir unsere Hände nur unregelmässig“, sagt die 15-jährige Aseb Girma. „Aber jetzt drehen wir einfach nur den Hahn auf. Wir haben es uns zur Gewohnheit gemacht, morgens und abends und vor jedem Essen die Hände zu waschen.“
Die Hygiene fördert übrigens nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Chancengleichheit: Kinder, die oft erkrankt sind, können nicht so viele Kalorien aufnehmen und in ihrer gesundheitlichen und geistigen Entwicklung zurückbleiben – ein Rückstand, den sie ihr ganzes Leben nicht mehr aufholen können.
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