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Die Ensete-Pflanze und das Kotscho

Kotscho: Die Kost der Kleinbauern

Schon mal Kotscho gekostet? In Südäthiopien ist das Nahrungsmittel aus der Ensete-Staude ein wichtiges Grundnahrungsmittel.

 

Falsche Banane: Ensete-Strauch | Stiftung Menschen für Menschen

Lebenswichtiges Kotscho
Während sie in den Gewächshäusern und Botanischen Gärten Europas nur der Zierde dient, ist sie für viele Familien im ländlichen Äthiopien überlebenswichtig. Die Ensete-Pflanze ist auch bekannt als „falsche Banane“ oder nach ihrer Herkunft: „Abessinische Banane“. Die Bauersfrauen stellen aus der Pflanze Kotscho her, eine Art säuerliches Brot.

 

Ensete Pflanzen

Üppiges Grün
Meist direkt neben den Gehöften liegen die Ensete-Gärten. Die gewaltige Staude kann bis zu 10 Metern hoch werden, ihre Blätter sind gewöhnlich über zwei Meter lang. Lebensmittel werden darin verpackt, sie ersetzen Teller, werden beim Hausbau für die Dächer verwendet und dienen dem Vieh als Futter. Vor allem aber liefern sie Kotscho, das wichtigste Nahrungsmittel in vielen Familien.

 

Ensete-Staude

Stark an Stärke
Die breiten Blattscheiden der Staude bilden einen Scheinstamm. Die Bäuerinnen kappen die Blätter mit einem Haumesser, um an die inneren, an Pflanzenstärke reichen Blattscheiden zu kommen.

 

Ensete: Bäuerin bei der Arbeit

Mit Hand und Fuss
Die Bäuerin hält die einzelnen Blattscheiden mit dem rechten Fuss auf einem schräg stehenden Brett fest. Mit einem Holzwerkzeug schabt sie das kohlenhydratreiche Gewebe von der Blattscheide ab. Aus dem zähen Rest der Blattscheide können starke Seile gedreht werden.

 

Falsche Banane - Ensete

 

Energiereiche Knollen
Viele Familien essen ein bis zwei Mal am Tag das Kotscho-Brot. Alle helfen beim Gewinnen des Rohstoffs: Besonders energiereich sind auch die Knollen, die zerstampft werden.

 

Ensete: Rohstoff für Kotscho-Brot

Nahrung für Millionen Menschen
So sieht die frisch geschabte Pulpe aus. Zehn Millionen Menschen im Südwesten Äthiopiens verarbeiten dieses Rohmaterial zu ihrer täglichen Nahrung „Wir kennen nichts Besseres als Kotscho“, diesen Satz hört man auf den kleinbäuerlichen Höfen immer wieder.

 

Kotscho Brot in der Erde

Zwei Wochen in der Erde
Aus grossen Ensete-Blättern wird eine Art Korb geflochten, die Pulpe hineingefüllt und dann mit weiteren Blättern abgedeckt. In einer Grube in der Erde wird die Masse zwei Wochen lang gären. Um die Fermentation zu starten und zu beschleunigen, füllen die Bäuerinnen etwas Ensete-Brei zu, der bereits einige Tage früher angesetzt worden ist.

 

Aus Ensete: Kotscho-Brot beim backen

Feuer mit schwacher Glut
Schlaue Bäuerinnen haben immer in mehreren Erdlöchern die kohlenhydratreiche Masse an verschiedenen Tagen angesetzt, so dass sie jederzeit backen können: Man presse das Wasser aus der Masse, hacke sie mit einem Messer so fein wie möglich, wickele sie dicht in Blätter. Dann lege man die Masse für zwei Stunden in die schwache Glut eines Feuers.

 

Kotscho Brot aus Ensete

Guten Appetit!
Das fertige Kotscho ist ein gelblicher, brotähnlicher Laib, der säuerlich schmeckt. Kotscho mit etwas selbst gemachter Butter dazu, darauf schwören viele kleinbäuerliche Familien.

 

Menschen für Menschen versorgt in den Landkreisen Abaya und Gelana 1000 besonders arme Familien mit je 150 Setzlingen der Staude. Denn unsere Landwirtschaftsexperten wissen: In Gegenden, wo die Pflanze gedeiht, gibt es weniger Hunger als anderswo.

Helfen Sie mit!

Mit 35 CHF stellen Sie sicher, dass eine Familie 150 Setzlinge der Ensete-Pflanze bekommt – und sich satt essen kann.

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