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Zwei Stunden laufen Demissie und die anderen Kinder aus seinem Dorf jeden Morgen zur Schule. So wichtig ist es ihnen zu lernen. Doch die Schule ähnelt einer baufälligen Hütte – keine guten Bedingungen, um sich Lesen, Schreiben und Rechnen anzueignen. Jetzt fiebern die Kinder der Eröffnung einer neuen Schule von Menschen für Menschen entgegen.

 

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Fast vier Stunden ist Demissie Teklu jeden Tag unterwegs. Ob die Sonne brennt und der Staub der unbefestigten Strasse unter seinen Füssen aufstiebt, oder ihm ein kalter Wind den Regen ins Gesicht peitscht: Nichts kann Demissie von diesem Weg abhalten – wie auch zwanzig weitere Kinder aus der Nachbarschaft nicht: Es ist ihr Weg zur Schule, zum Lernen.

 

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Demissies Eltern sind Bauern. Wie alle Kinder auf dem Land hilft er auf dem Hof mit. Schon morgens bevor er sich auf den Schulweg macht, kümmert er sich um die Tiere, und auch abends wieder, wenn er zurück kommt. Während Demissie die Tiere hütet, ist seine Schwester unterwegs, um Wasser für die Familie zu holen. Ihre Hausaufgaben machen die Kinder neben all der Arbeit auch noch. Für die meisten Kinder in Äthiopien sieht so ein ganz normaler Tagesablauf aus.

 

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Demissie erledigt alle diese Aufgaben ohne zu murren. Er weiss, wie wichtig es ist, die Schule zu besuchen. „Ich will etwas erreichen in meinem Leben“, sagt der 7. Klässler. „Ich will mehr wissen und mehr verstehen. Dann habe ich eine bessere Zukunft und kann auch etwas tun für mein Land.“ Demissie möchte später einmal studieren, um Naturwissenschaftler oder Ingenieur zu werden. Doch so sehr ihn dieses Ziel anspornt, in der Schule fällt ihm das Lernen oft schwer. Denn seine Schule in Soten im Distrikt Asagirt ist in einem desolaten Zustand. Die Kinder sitzen dicht gedrängt im Klassenzimmer. Das spärliche Sonnenlicht, das durch die Löcher in den Wänden dringt, erhellt den Raum kaum.

 

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Umso mehr freut sich Demissie, dass Menschen für Menschen die Schule in Soten jetzt von Grund auf neu baut. Stabil werden die neuen Unterrichtsgebäude sein, mit einem soliden Fundament aus Beton, Stahl und Steinen. Weil sie etwas erhöht angelegt werden, wird auch bei starkem Regen kein Wasser in die Räume eindringen können. Das Dach aus Stahlblech wird selbst heftigen Stürmen trotzen. Und die Fenster mit Lamellen-Glasscheiben werden viel Licht ins Innere lassen.

 

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In einem benachbarten Bezirk hat Demissie bereits eine solche von Menschen für Menschen gebaute Schule angeschaut und war begeistert: „Meine jetzige Schule ist dreckig und kaputt. Die neue Schule wird ganz bestimmt allen gefallen, und dann werden wir auch wieder Spass am Lernen haben.“