Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Viele junge Äthiopierinnen sahen bislang nur einen Ausweg aus ihrer materiellen Not: Sie reisten als Gastarbeiterinnen in die Golfstaaten. Dort wurden sie häufig ausgenutzt und missbraucht. Eine Alternative zu der Flucht aus der Heimat zeigt Menschen für Menschen auf: 94 junge Frauen haben den halbjährigen Hauswirtschaftskurs der Stiftung erfolgreich abgeschlossen. Jetzt liegt eine selbstbestimmte Zukunft in Äthiopien vor ihnen.
Die Absolventinnen feiern ihren Abschluss.
Mit Freudentrillern, Tanzen und viel Lachen feierten 94 Absolventinnen den Abschluss der Hauswirtschaftsausbildung von Menschen für Menschen in der Hauptstadt Addis Abeba. Die Zertifikate, die sie stolz im Takt der Musik schwenkten, sind ein Garantieschein auf ein menschenwürdiges Leben in der Heimat. „Mit diesem Abschluss müssen wir nicht mehr aus unserem Land fliehen und unmenschliche Arbeit verrichten“, sagte eine Vertreterin der Absolventinnen in ihrer Rede. 23 der jungen Frauen sind Rückkehrerinnen aus den Golfstaaten, wo sie als Hausmädchen und Putzfrauen gearbeitet hatten.
Bei der Abschlussfeier gab es neben Tränen der Freude auch einige des Schmerzes beim Gedanken an erlittenes Unrecht: Die Bedingungen in Arabien sind für viele der jungen Äthiopierinnen menschenunwürdig. Nicht nur, dass sie häufig sieben Tage die Woche von früh bis spät arbeiten müssen. Manche werden auch von ihren Arbeitgebern geschlagen oder sexuell genötigt. Andere der jungen Absolventinnen hatten früher als Armutsprostituierte gearbeitet: Für Frauen, die aus Armut ihre Schulbildung nicht beenden konnten, ist es fast unmöglich, in der Millionenstadt Addis Abeba eine Anstellung zu finden, die ein menschenwürdiges Auskommen ermöglicht.
Unser Landesrepräsentant, Getachew Zewdu, gratuliert einer Absolventin zum Abschluss.
Aber mit einer abgeschlossenen Hauswirtschaftsausbildung ist das etwas anderes. Die Absolventinnen sind nun gefragte Fachkräfte in Hotels, Krankenhäusern, Kantinen und Privathaushalten. So wie Salamawit Kenne, 32, die ihr Zertifikat bereits im Vorgängerkurs erhalten hatte und jetzt vor den Absolventinnen von ihren Erfolgen berichtete. Die Mutter zweier Kinder hat eine Stelle als Köchin in einem Restaurant im Mercato-Viertel gefunden. Ihren ersten Monatslohn investierte sie in eine Friteuse und in Mehl und Öl. Damit stellt sie jetzt abends und am Wochenende Krapfen her und verkauft sie an Kantinen – und verdoppelt so ihr Einkommen. „Früher hatte ich nur Gelegenheitsjobs und verdiente nur ein Viertel – zu wenig, um meine Kinder aufzuziehen.“ Doch durch die Ausbildung habe sie nicht nur Wissen erhalten, sondern auch viel Selbstvertrauen: „Das ist vielleicht genau so wichtig, damit wir als arme Frauen uns und unsere Familien voranbringen!“
Insgesamt hat Menschen für Menschen im Laufe der Jahre zusammen mit der lokalen Partnerorganisation Agohelma bislang 2152 Frauen zu Hauswirtschafterinnen ausgebildet. Das Programm wird fortgeführt, auch im kommenden halben Jahr werden bis April 2018 wieder rund 100 Frauen an einem neuen Hauswirtschaftskurs teilnehmen.
Unterstützen Sie die armen Frauen in Addis Abeba dabei, sich selbst ein menschenwürdiges Leben in ihrer Heimat aufzubauen. Mit einer Spende von 250 Franken erhält eine mittellose Frau ein Hauswirtschaftstraining. Vielen Dank für Ihre Spende!
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