Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Wir erinnern an einen grossen „Menschen für Menschen“: Am heutigen 16. März wäre Karlheinz Böhm 93 Jahre alt geworden. „Wut ist das Hauptmotiv für meine Arbeit. Wut über die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich“, so beschrieb er den Ansporn für seinen unermüdlichen Einsatz.
Karlheinz Böhm als Kaiser Franz mit Romy Schneider in Sissi.
Was jeder spürte, der mit dem Menschen Karlheinz Böhm zu tun hatte: Er meinte es ehrlich und ernst. So ernst, dass er sein Leben ändern musste: „Ich hatte eines Tages aus echter Wut und Hilflosigkeit heraus gesagt: Du musst etwas tun“, sagte Böhm und entschied sich in einem Alter von 53 Jahren für eine radikale Wende.
In den volkstümlichen Sissi-Filmen der Fünfziger Jahre hatte Karlheinz Böhm (1928 – 2014) den jungen Kaiser Franz Joseph gespielt, in den Siebziger Jahren grosse Rollen in anspruchsvollen Fassbinder-Filmen. An 46 Filmen war Karlheinz Böhm beteiligt. Doch dann engagierte er sich drei Jahrzehnte lang unentgeltlich und unermüdlich für die Ärmsten in Äthiopien.
Karlheinz Böhms Einsatz für eine gerechte Welt begann im Jahre 1981 in der ZDF-Sendung „Wetten, dass..?“. Erschüttert von Berichten über den Hunger nutzte Böhm seine Bekanntheit, um zu helfen. Er wettete, „dass nicht einmal jeder dritte Zuschauer eine Mark, einen Schweizer Franken oder sieben österreichische Schilling für die Menschen in der Sahelzone spendet.“ Er gewann die Wette, doch die Zuschauer vertrauten ihm eine Summe von rund 1,2 Millionen Franken an – der Grundstock für sein Lebenswerk Menschen für Menschen.
Zunächst siedelte „Abbo Karl“ („Vater Karl“), wie ihn viele Menschen in den Projektgebieten nannten, mit seinen ersten Mitarbeitern rund 2000 hungernde Hirtenfamilien in neu geschaffenen Dörfern an. Das erste Dorf wurde „Nagaya“ („Frieden“) getauft. Der Name inspirierte Böhm dazu, seine Spender künftig mit einem Rundschreiben namens „Nagaya-Brief“ zu informieren, später wurde daraus das „Nagaya Magazin“.
In den Siedlungen brachte Menschen für Menschen den Hirten bei, wie man erfolgreich Feldbau betreibt. So überwanden die Familien den Hunger auf Dauer und fanden ein stetes Auskommen. „Hilfe zur Selbstentwicklung“ nannte Böhm sein Konzept.
„Wir alle leben auf ein und demselben Planeten, für den wir gemeinsam die Verantwortung tragen.“
Im Jahr 1989 gründete er mit seinem langjährigen Freund Rolf Knie Menschen für Menschen Schweiz. Dank seiner treuen Spender und Mitarbeiter konnte er im Laufe der Jahrzehnte Millionen Männern, Frauen und Kindern ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Für sein Lebenswerk „im Dienste der Humanität und des Friedens“ wurde Karlheinz Böhm vielfach ausgezeichnet, darunter auch in Bern mit dem renommierten Balzan-Preis, den vor ihm bereits Mutter Teresa erhalten hatte. Karlheinz Böhm sei „ein grosses Beispiel dafür, was das Engagement eines Einzelnen bewirken kann.“
Böhm verstarb am 29. Mai 2014 in Grödig bei Salzburg im Alter von 86 Jahren. „Was man in seinem Leben getan hat, lebt weiter“, war seine Überzeugung. „Meine Arbeit wird einmal weitergeführt werden, ohne dass ich deswegen noch da sein muss.“
Menschen für Menschen Schweiz bleibt seiner Vision treu und führt das Vermächtnis von Karlheinz Böhm in seinem Sinn in die Zukunft. Nicht nur die grösste Not beenden, sondern langfristige Lebensperspektiven schaffen; die Bedürftigen nicht nur fördern, sondern auch fordern; Fachleute aus dem Land einbeziehen: Das sind weiterhin die Eckpfeiler der Arbeit von Menschen für Menschen Schweiz.
„Es gibt keine erste, zweite und dritte Welt“, sagte Karlheinz Böhm. „Wir alle leben auf ein und demselben Planeten, für den wir gemeinsam die Verantwortung tragen.“
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