Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz macht es sich zur Aufgabe, auf dem Land wie in den Städten Verelend- ung aufzuhalten und Lebenschancen aufzubauen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Menschen in Äthiopien unterstützen können. Hier finden Sie alle Spendenmöglichkeiten mit konkreten Beispielen.
Wiege der Menschheit, Herkunftsland des Kaffees, reiche Kultur und arme Familien. Über 100 Millionen Menschen leben hier: Auf Besuch in einem widersprüchlichen Land.
Vor genau 40 Jahre begann die Geschichte von Menschen für Menschen. Der Schauspieler Karlheinz Böhm rief in der Fernsehshow «Wetten, dass..?» eindringlich zur Hilfe für Hungernde in Afrika auf. Es war der erste Impuls für die Äthiopienhilfe – und für unser seitdem bewährtes Konzept der «Hilfe zur Selbstentwicklung».
Viele Menschen freuten sich die ganze Woche über auf den Samstagabend. In der Schweiz versammelten sich bis zu zwei Millionen Zuschauer vor dem Fernseher, gerne zusammen mit Familie und Freunden. «Niemals wieder hatte man in späteren Jahren solch ein sicheres Gefühl, zu einem bestimmten Zeitpunkt genau das Richtige zu tun», schrieb der Autor Florian Illies über diese Kindheitserfahrung Anfang der Achtziger Jahre: Frank Elstners Show «Wetten, dass..?» war ein TV-Phänomen.
Karlheinz Böhm 1981 im Erer-Tal.
Aber es war auch die Zeit, als auf den Fernsehschirmen abgemagerte Menschen in der Sahelzone zu sehen waren. Der Theater- und Filmschauspieler Karlheinz Böhm (1928–2014) fühlte sich ohnmächtig – und zornig ob des vermeidbaren Leids. Als Showmaster Frank Elstner ihn in die dritte Ausgabe von «Wetten, dass..?» am 16. Mai 1981 einlud, fasste Böhm einen Entschluss. Zum Ende der Sendung blickte er direkt in die Kamera und sprach mit grossem Ernst zum Publikum. «Die schönste Eigenschaft des Menschen ist die Nächstenliebe», sagte Böhm. Dann platzierte er seine Wette.
Er wette, dass nicht einmal ein Drittel der rund sieben Millionen Zuschauer in allen deutschsprachigen Ländern einen Franken spenden würde, damit in den kommenden Monaten in der Sahelzone kein Kind mehr verhungern müsse. «Und ich wünsche mir jetzt, dass ich diese Wette gegen Sie alle verliere!»
Hungernde Halbnomaden siedelte Böhm im fruchtbaren Erer-Tal an. Mitten unter den Menschen war er in seinem Element.
Karlheinz Böhm gewann die Wette, doch es kam die Summe von 1,2 Millionen Franken zusammen. Im Oktober reiste Böhm erstmals nach Äthiopien. Er gründete Menschen für Menschen und beendete seine Karriere als Schauspieler. Mit den Spenden aus der Wette versorgte er zunächst Hirtenfamilien mit Nahrung und siedelte 3200 Menschen im fruchtbaren Erer-Tal an. Die Hirten hatten in einer langen Dürre ihre Weiden und ihr Vieh eingebüsst und vegetierten in einem Flüchtlingslager «in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod», erinnerte sich Böhm in seiner Autobiographie. Im Erer-Tal entstanden neue Dörfer und «aus den Halbnomaden wurden tatkräftige Bauern». Die Männer gruben bis 21 Meter tiefe Brunnen von Hand und lernten von den Fachleuten, die Böhm mitbrachte, den Anbau von Gemüse und Getreide. «Schon nach kurzer Zeit wurde die Mühe durch eine reiche Ernte belohnt.» So fand Karlheinz Böhm bereits in seinem ersten Projekt zum Konzept von Menschen für Menschen: «Keine Almosen, sondern Hilfe zur Selbstentwicklung!»
«Wetten, dass ..?» lief bis Ende 2014 in 215 Ausgaben. Auf Frank Elstner folgten andere Showmaster, aber für ihn, der die Projekte von Karlheinz Böhm in Äthiopien zwei Mal besuchte, steht fest: «Die Wette, aus der die Aktion Menschen für Menschen entstand, ist die wichtigste Wette, die jemals in meiner Show stattfand.»
Karlheinz Böhms Leben
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